Sunday, June 6, 2010

Josephine Meckseper

Josephine Meckseper, Sanitätshaus Hofmann No.1, 2007, C-Print, 160 x 233 cm, courtesy Galerie Reinhard Hauff, Stuttgart

Josephine Meckseper (*1964, Lilienthal, D, lebt in New York, USA)
Josephine Meckseper greift für ihr multimediales Werk auf künstlerische Traditionen der 1960er und 70er Jahre zurück: Pop, Konzeptkunst, Post-Minimal und Readymade, dies verbunden mit Inhalten aus Mode, Werbung, Protestkultur und politischer Agitation. Provokative und plakative Bildinhalte treffen in ihren Arbeiten auf kühle Abstraktion und trashige Alltagsmaterialien. Immer wieder – gleichsam analytisch freigestellt aus der Distanz ihres langjährigen Lebensortes New York – greift sie spezifisch deutsche Themen auf: Symbole und Bilder aus konservativer Politik, Kultur und Mode.
In neueren Werken bezieht sich Josephine Meckseper auf vorgefundene Situationen und spielt mit den komplexen Bedeutungsebenen alltäglicher Gebrauchsgegenstände und modischer Accessoires. Auch die großformatige Fotografie aus der Serie ›Sanitätshaus Hofmann No. 1‹ ist in Stuttgart im Zuge der Vorbereitung einer Ausstellung entstanden. »Auf subtile Art und Weise unterlaufen diese Arbeiten – ganz ähnlich wie Mecksepers Vitrineninstallationen – die Wahrnehmungsgewohnheiten des Betrachters in Bezug auf die Präsentation und Fetischisierung von Konsumgütern und Alltagsgegenständen. Die verstaubte Schaufensterauslage eines Orthopädiefachgeschäftes, welche normalerweise so viel Sexappeal und Glamour versprüht, wie es der Titel der Arbeiten bereits aussagt, gewinnt bei Meckseper als in Originalgröße aufgezogene Fotografie an verführerischem Charme und suggestiver Kraft.« (Galerie Hauff, Stuttgart)


Dr. Renate Wiehager